KISS und Depression

Keep it simple, stupid! Halte es einfach, Idiot!

Ich schiebe Dinge vor mir her. Sachen, die ich besser erledigen sollte. Meistens habe ich (gerade) nicht die Energie dazu. Ich fühle mich schnell überlastet von vielen Aufgaben.

Ich will das Fahrrad reparieren, das wäre nicht das Problem. Ich muss aber noch zum Arzt, mich mit irgendeinem Behördenkram auseinandersetzen, einkaufen, die Bude putzen, zur Arbeit gehen oder sowas machen.

Das alles knabbert an meinem Energievorrat bis nichts mehr übrig bleibt. Meine Energie reicht einfach nicht für alles. Ich stelle dann Dinge zurück, ich entscheide und handle nach Priorität oder negativ ausgedrückt: Ich schiebe Dinge auf oder vor mir her.

Bei wenig Energie nur ohne Schnörkel!

Ich habe also nur begrenzte Energie für alles, was ich tun muss oder will. Ich versuche daher die Dinge einfach zu halten. Nichts kompliziertes. Nichts, um das ich mich groß kümmern müsste. Nichts, was mir Zeit für die wirklich wichtigen Dinge raubt.

Ich versuche mein Leben so simpel wie möglich zu halten, mit möglichst wenigen Verpflichtungen oder zusätzlich Aufgaben, die mich überlasten würden.

Ich muss allerdings darauf achten, dass ich nicht Dinge streiche, die meiner Gesundheit zuträglich wären, wie zu Beispiel Leute treffen, eben soziale Kontakte. Die Dinge, die ich tun muss, haben also nicht nur die Priorität nach terminlicher Dringlichkeit, sondern auch nach gesundheitlichen Aspekten.

Wichtig oder nichtig?

Ich filtere meine Aufgaben danach und versuche mich mit dem, was ich wirklich schaffen kann, gut einzuschätzen. Das ist nicht so einfach. Was ist wichtiger? Was nicht? Kann ich etwas nach hinten schieben oder vielleicht sogar weglassen? Was müsste ich denn zuerst erledigen?

Einige Aufgaben kann ich natürlich auch in kleinere Teilaufgaben aufbrechen, falls mir die gesamte Aufgabe zu schwierig erscheinen sollte. Das mache ich noch zu selten.

Der Trick beim KISS-Prinzip ist also, dass ich in jedem Moment meines Lebens eine mir angenehme, überschaubare und schaffbare Anzahl von Aufgaben habe. Klingt zu einfach, oder?

Manchmal ist das Leben ein Arsch. Es halst einem manchmal ungefragt nicht zu umgehende, zusätzliche Aufgaben auf…

Aber wozu hat man Freunde oder andere Hilfe?